Walter Faber

Walter Faber

Samstag, 31. Mai 2014

Gegenüberstellung des Filmes zu dem Literarischen Werk Homo Faber



Film:
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Volker Schlöndorff

Buch [82. Auflage 2013 Suhrkamp „Homo Faber – Ein Bericht“]
Autor: Max Frisch
Erscheinungsjahr:
Original:  1957

Wir haben, nachdem wir nun das Buch „Homo Faber – Ein Bericht“ von Max Frisch, Originalausgabe 1957, gelesen haben, uns entschlossen eine Gegenüberstellung zu dem gleichnamigen Film, welcher 1991 unter der Regie von Volker Schlöndorff entstand, zu erstellen.


Wichtige Handlungsparallelen und frei erfundene Szenen wie auch weggelassene Handlungen
Film
Buch

            Existiert nicht im Film.
Szene mit Walter Faber und der Farbigen auf dem WC.
Affäre mit Stewardess in der Super Constellation.
         Diese Szene kommt im Buch nicht vor, es ist eine frei erfundene Szene. 
Hannah wurde zum ersten Mal während eines Spazierganges in der Wüste Tamaulipas erwähnt. Ausführliches Gespräch.

Während eines Schachspiels wurde Hannah erwähnt. Kurze Andeutung ihrer Person. Walter geht nicht weiter darauf ein.
Walter und Herbert waren fast vollständig bekleidet.
Spielen  wegen der Hitze nur in Unterhose bekleidet Schach.
Die Reise im Film ist nicht so beschwerlich.
Die Strapazen halten sich in Grenzen (kein matschiger Dschungelweg).

Extrem beschwerlicher Weg auf der Tour zu Joachims Tabakplantage.
Die Gruppe gibt fast auf dem matschigen Dschungelweg auf.
Die Reifenspuren von Joachim`s Wagen bewegen sie zur Weiterfahrt.
              Marcel wurde nicht erwähnt.
Marcel reist mit zu der Tabakplantage.
Walter hat weder in der Wüste  noch bei Joachims Tod gefilmt.
Walter filmt mehrmals in der Wüste, wie auch Joachims Tod.
Wichtige Szene wurde übersprungen und Walter ist sofort wieder in New York.
Verabschiedung von Herbert welcher auf der Tabakplantage bleibt. Walter kann ihn nicht überreden mitzukommen. Setzt aber das Auto intakt welches dort vorhanden ist, so dass er jederzeit zurückkehren kann.
Ivy erwähnt, dass sie geschieden ist.
           Wurde im Buch nicht erwähnt.
Ivy sagt, sie will mit nach Paris.
           Ivy sagt dies nicht.
Die beiden lernen sich am Liegestuhl kennen.
Walter und Sabeth lernen sich beim Ping Pong richtig kennen.
Nachdem Walter und Sabeth’s Freund Sabeth im Zimmer abgeliefert haben, weil ihr schlecht ist, gehen sie auf Deck um sich zu unterhalten. Die beiden schießen Tontauben und Walter fragt ihn, ob er und Sabeth verlobt sind.
Die beiden schießen keine Tontauben und im Gespräch mit Sabeth’s Freund fragt er ihn nicht nach der Verlobung.
Beim Abschlussball wissen die Leute, dass Walter Geburtstag hat und gratulieren ihm.
Walter behält seinen Geburtstag für sich.
Am gleichen Abend  wo der Abschlussball stattfindet, küssen sich Sabeth und Walter auf Deck.
Das Buch erwähnt keine Kussszene auf Deck.
Sabeth überrascht Walter auf einer Bank in einem Park vor dem Louvre. Daraufhin findet ein Gespräch statt.
Nach der Schiffsreise treffen sich Sabeth und Walter im Louvre Museum. Dort findet ein Gespräch statt.
Die Szene wird ausgelassen.
Walter lädt Sabeth in die Opéra ein.
Es findet kein Treffen zwischen Walter und Professor O statt.
Walter trifft Professor O.
Viele intime Szenen von Walter und Sabeth.
Das Buch deutet nur „schwach“ an, dass in Avignon eine Liebesnacht statt findet.
Bei einem Rückblick, welcher die Hochzeit von Hannah und Walter zeigt, erwähnt Hannah, dass Joachim sie liebt.
Das Buch enthält nicht diese Informationen.
Nachdem Sabeth von der Schlange gebissen wird, schreckt sie hoch und fällt durch ein Missgeschick hart zu Boden. Erst nach dem Unglück kommt Walter bei Sabeth an. Die Szene findet ganz anders statt als im Buch.
Am Strand schwimmt Walter nackt im Wasser. Zur gleichen Zeit wird Sabeth von einer Schlange gebissen, Walter vernimmt den Schrei, er eilt herbei und während sie von ihm weggeht fällt sie 2 Meter tief und schlägt mit dem Kopf hart auf.
Nachdem Sabeth zu sich gekommen ist gibt es eine kurze Szene im Garten des Krankenhauses mit ihrer Mutter Hannah und Walter. Die Szene im Film hat einiges an Bedeutung.
Im Buch ist Sabeth nicht mehr in der Lage aufzustehen.
Diese wichtige Information thematisiert der Film nicht.
Am Ende des Buches erfährt man durch die Gedanken Walters, dass er Magenkrebs hat und eine OP ansteht. Die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Walter die OP nicht überleben wird oder bald darauf verstirbt.




 







Fazit

In den meisten Fällen gelingt die Umsetzung eines Buches in einen Film nicht so gut. In Büchern merkt man oft eine Detailverliebtheit des Autors, welche bei der Umsetzung in einen Film leider oft nicht so gut gelingt.
 Wie auch bei dem Film “Homo Faber“. Uns ist besonders aufgefallen, dass viele Szenen weggelassen oder einfach dazu erfunden wurden. Manche Szenen sind natürlich nicht so von Belang, sodass sie für den weiteren Verlauf der Handlung nicht unbedingt nötig sind. Aber wiederrum andere Szenen sind im Buch sehr wichtig und werden im Film entweder anders dargestellt oder gar nicht wiedergegeben, was einem zum Teil einen anderen Eindruck von der Geschichte vermittelt, was so vom Autor bestimmt nicht gut geheißen werden würde.

Besonders erschreckend fanden wir jetzt z.B. dass man am Ende nichts davon erfahren hat, dass Walter Magenkrebs hat. Diese Information hätte man auf jeden Fall bearbeiten müssen, da sie von wichtiger Bedeutung ist und uns auch einen Einblick gibt über den weiteren Verlauf über das Leben von Walter Faber.

Eine weitere wichtige Information die uns vorenthalten wird, ist der mögliche Schuldkomplex den Walter durch den Sturz Sabeths im Buch bekommt. Die Inszenierung im Film lässt keine Fragen offen ob Walter Schuld trägt. 

Auch die Schauspielerbesetzung passt in einigen Fällen nicht ideal zu den Beschreibungen  im Buch. Details die diese Personen im Buch ausmachen und besonders wirken lassen werden im Film einfach weg gelassen.

Alles in allem kann man sich den Film anschauen, aber wenn man das Buch gelesen hat, wird man viele Unterschiede feststellen. Man hätte ihn auf jeden Fall besser machen können.
 In Zusammenarbeit mit Miriam Quaré, Torben Kirsch und David Behles


 
Begründung:

Die Gegenüberstellung des Filmes zu dem Literarischen Werk Homo Faber hatte ich gewählt, da es immer interessant ist wie ein Regisseur ein Buch in einen Film umsetzt. Welche Szenen er nicht umsetzt, oder was er sogar selbst mit einfließen lässt, was im Buch so nicht behandelt wurde. Definitiv hat mich die Umsetzung erstaunt. So hatte ich mir es nicht vorgestellt. Nun sollte sich aber jeder selbst den Film einmal anschauen, um sich ein eigenes Bild machen zu können.  

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